Veröffentlicht am 05. März 2021 von
Stefan Luther
Die Direktvermarktung spielt schon lange eine wichtige Rolle beim Absatz regional erzeugter Produkte vom Hof.
Sie ist über die Zeit für viele Betriebe sogar ein ganz wesentlicher Betriebszweig geworden und sichert damit nicht nur das Einkommen der Familien, sondern auch das Fortbestehen des jeweiligen Hofes.
Wir haben uns gefragt, wieviel ungenutztes Potential noch in dieser Vermarktungsform steckt und ob die künftigen Potentiale der Vermarktung nicht noch stärker in regionalen Wertschöpfungsketten, z. B. als bäuerlich organisierte Vereine oder Genossenschaften, gedacht werden sollten.
»Vermarktungschancen durch regionale Wertschöpfungsketten«
Unter diesem Titel fand vergangenen Mittwoch die erste Veranstaltung des vlf think als Online-Seminar statt. Die quer aus Bayern stammenden Teilnehmer folgten dabei den Ausführungen von Jürgen Riedlinger, der zugleich Mitglied im Vorstand des Vereins Gutes vom See e.V. ist.
Riedlinger, der mit seinem Betrieb “Fruchthof Konstanz” auch Gründungsmitglied des Vereins ist, stellte im Beitrag das Konzept der Vermarktungsplattform anschaulich dar. Seit der Gründung vor 18 Jahren ist ein beeindruckendes Konzept der regionalen Vermarktung entstanden, welches vom Erzeuger über den Einzelhandel bis hin zur regionalen Gastronomie verschiedenste Akteure als Mitglieder und Kunden zu seinem Klientel zählen kann.
»Ohne starke Marke geht es nicht!«
Diesen Erfolg möglich gemacht hat die Schaffung einer starken Marke, unter deren Dach alle Erzeuger in Eigenregie vermarkten. Damit hierbei die Qualitätsstandards und die Abläufe einwandfrei eingehalten und nachvollzogen werden können, sind gesetzlich vorgeschriebene Zertifizierungen vereinsseitig um individuelle Vorgaben bzw. zusätzliches Monitoring ergänzt worden.
»Die Zusammenarbeit mit bestehenden Zertifizierungsstellen wird bei Gutes vom See groß geschrieben«
Besonders wichtig ist der Plattform dabei, dass sich der zusätzliche Zeitaufwand durch Qualitätskontrollen in Grenzen hält. Ermöglicht wird dies u.a. durch eine gute zeitliche Planung und Vernetzung mit den entsprechenden neutralen Zertifizierungsstellen.
Fazit
- Regionale Wertschöpfung funktioniert besonders gut, wenn in Wertschöpfungsketten gedacht wird.
- Durch einen Zusammenschluss von mehreren Akteuren können starke, wiedererkennbare Marken etabliert und das gemeinsame Budget zielgerichtet für das Marketing der Produkte eingesetzt werden.
- Die Definition des Begriffs „Region“, welche die Kunden mit der Marke verbinden, nimmt bei der Markenführung und damit auch bei der gesamten Vermarktung eine besondere Rolle ein.